„Tal der Tempel“ – Agrigent

Auf unserer Fahrt von Palermo in unser nächstes Hotel, im inneren von Sizilien, ging es zunächst größtenteils an der Westküste Sizilien entlang, in den archäologischen Park „Tal der Tempel“, das alte griechische Akragas.

Die archäologischen Stätten von Agrigent, südlich des heutigen Stadtkerns von Agrigent, gehören zu den eindrucksvollsten archäologischen Fundplätze auf Sizilien. Sie zeigen vor allem die Überreste von Akragas, einer der bedeutendsten antiken griechischen Städte auf Sizilien (Vikipädia)

Die Anlage hat eine Größe von 1.300 Hektar und ist die größte dieser Art in der ganzen Welt.

Vorstehende Karte aus: trip-tipp sizilien

Wir sind ca. 6 km durch die beeindruckende Anlage gewandert.

Zu einem Onlineführer durch die Anlage klick hier

Unsere Reiseleiterin hat uns zum Glück vorher darauf aufmerksam gemacht, dass es unterwegs keine Möglichkeit gibt, etwas zum Trinken zu kaufen, was bei den Temperaturen von ca. 26 Grad und Länge der Wanderung notwendig war.

Die Wanderung führte uns nicht nur an historischen Kulturstätten vorbei , sondern auch durch eine sehr schöne Landschaft und Natur.

Bereits von weitem fühlten wir uns beim Anblick der Tempelanlage nach Griechenland versetzt.

Die Tempelanlage liegt zwar nicht in einem Tal, sondern auf einem Hügel, jedoch unterhalb der heutigen modernen Stadt Agrigent. Somit damals für die Griechen in einem Tal.

Die teilweise noch sehr gut erhaltenen griechischen Tempel zeugen von der Größe, Macht und kulturellen Hochblüte der damaligen griechischen Stadt.

Auf der Akropolis, wurden im 6. Jahrhundert v. Chr. ein Tempel des Zeus und zu Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. ein Tempel der Athena erbaut. Gegen Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. entstand der Heraklestempel nahe der Südmauer östlich der Porta Aurea.

Die kulturelle Hochblüte dauerte das ganze 5. Jahrhundert hindurch an. Der Reichtum der Stadt in dieser Zeit beruhte besonders auf dem Handel. In der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts wurde die Mehrzahl der Tempel an der Südseite errichtet, die einem vom Meer aus ankommenden Besucher einen ersten Eindruck von dem Reichtum der Stadt vermitteln sollte.

Der Philosoph Empedokles aus Akragas schrieb zu dieser Zeit, dass die Menschen von Akragas den Luxus genossen, als ob sie morgen sterben müssten, aber Bauten errichteten, als ob sie ewig leben würden.

Akragas wurde 406 v. Chr. von den Karthagern erobert und zerstört. Nachdem die Karthager 406 v. Chr. mit Dionysios I. von Syrakus Frieden geschlossen hatten, durften die Bewohner von Akragas wieder in ihre Stadt zurückkehren. Sie durften die Stadt aber nicht wieder befestigen und waren zu Tributzahlungen an Karthago verpflichtet. In der Folgezeit sank Akragas zu einem unbedeutenden Dorf herab. Obwohl die Stadt später wieder aufgebaut wurde, konnte sie trotz aller Anstrengungen nie wieder ihre einstige Größe erreichen.

Überall auf unserer Wanderung trafen wir auf Zeugnisse der griechischen Vergangenheit. (Bilder oben) .

Aber auch auf steinerne Nachbildungen neueren Datums, der Kleidung der Griechen zu der damaligen Zeit.


Nachstehendes Foto zeigt unsere Reisegruppe bei der Wanderung durch die Tempelanlage


Der Concordiatempel

Der Concordia-Tempel ist ein antiker griechischer Tempel im Valle dei Templi in Agrigento an der Südküste Siziliens. Es ist der größte und am besten erhaltene dorische Tempel in Sizilien und einer der am besten erhaltenen griechischen Tempel im Allgemeinen, insbesondere des dorischen Ordens. Wikipedia (Englisch)

Der Concordiatempel im Tal der Tempel von Agrigent (errichtet 440-430 v. Chr.), ist einer der am besten erhaltenen Tempel der griechischen Antike

Der Concordiatempel ist einer der bestens erhaltenen Tempel der griechischen Antike auf der Welt.

Bild: Blick vom Concordiatempel zum Meer

Mit dem Tempel wollten die Griechen ihr Größe und Macht zeigen, dieses entsprechend bereits vom Meer aus. Ein Blick bis zum Meer ist von dieser Tempelanlage sehr gut möglich und somit auch weit vom Meer auch sichtbar in griechischen Antike.


Im 17. Jahrhundert wurde der Tempel zu einer christlichen Kirche umgebaut und weiter verwendet, während die anderen Tempel verfielen und zeitweise als Steinbrüche verwendet wurden.

Die Überreste der anderen Tempel waren auch ein Grund dafür, dass die archäologischen Stätten von Agrigent ab der Mitte des 18. Jahrhunderts für viele an der antiken griechischen Kultur Interessierte zu einem festen Bestandteil einer Bildungsreise nach Süditalien wurden. Auch Johann Wolfgang von Goethe schildert in seinem Werk Italienische Reise seinen Besuch dieser Stätten.

Unsere Reiseleiterin Gudrun Grasso las uns jedem Morgen zur Einstimmung entsprechende Zitate von Goethe aus seinem Buch „Italienische Reise“ vor.


Der Juno Tempel (Tempio di Giunone)

Der Juno-Tempel befindet sich auf dem höchsten Felsvorsprung des Tempelhügels, nahe dem östlichen Ende.

Wie bei den meisten Tempeln in Agrigento ist es nicht möglich zu wissen, welcher Gottheit er gewidmet war.

Seine Zuschreibung an Juno geht auf eine fehlerhafte Interpretation einer Passage des römischen Schriftstellers Plinius des Älteren zurück, die sich tatsächlich auf den Tempel der Juno auf dem Lacinio-Vorgebirge in  Süditalien bezieht.

Möglicherweise wurde der Tempel während der karthagischen Eroberung im Jahr 406 v. Chr. durch einen Brand schwer beschädigt, dessen Spuren noch teilweise an den Säulen zu sehen sind.

Das Gebäude wurde vermutlich in der Römerzeit restauriert.

Der Gedanke, dass diese Säulen bereits tausende Jahre alt sind, hat mich dort sehr ehrfürchtig gemacht.


Nach dreistündiger Wanderung durch die Tempelanlage und sachkundige Führung durch unsere Reiseleiterin Frau Grasso, die uns sehr kompetent die griechische Geschichte in Sizilien näherbrachte, ohne uns mit vielen Geschichtsdaten zu erschlagen.

Nach einer sehr leckeren „Pizzapartie“ für unsere Reisegruppe, in einem Ristorant in der Nähe der archäologischen Stätte von Agrigent, ging es mit dem Bus weiter in das Innere von Sizilien in unser nächstes Hotel Vecchia Masseria, einem historischen Gutshof .

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