#Taormina; #Ätna; Sizilien

Am Samstag den 27.Mai, unser leider letzte Tag auf Sizilien, ging es mit dem Bus, von unserem Hotel Hotel Castello D San Marco, in der Nähe von Taormina, in die Stadt Taormina.

Man sagt, dass Taormina die schönste Stadt Siziliens ist. Bei der atemberaubende Lage, die wir bereits von unserem Hotel sehen konnten, sind wir gespannt auf die Stadt nach Taormina gefahren.

Von der Autobahn E45 kommend ging es Serpentinen hoch nach Taormina. Bis in die Stadt könnten wir nicht fahren, da das Zentrum der Stadt weitgehen Fußgängerzone ist und Autos in einem großem Parkhaus vor der Stadt abgestellt werden müssen.


Piazza IX. April,

Nach einem kurzen Fußweg von Parkhaus gelangten wir auf die malerische Piazza IX. April, mit einem atemberaubenden BIick nach unten (Bild rechts) , so wie nach oben zum Ätna, wo wir gestern oben waren. Heute liegt der Ätna etwas in den Wolken. (Bild oben links)

Piazza IX April

Der Namen Piazza IX. April ist eine Erinnerung an den 9. April 1860.

An diesem Tag verbreitete sich während einer Messe in der örtlichen Kathedrale von Taormina die Nachricht, dass der italienische Freiheitskämpfer Giuseppe Garibaldi in Marsala eingetroffen sei. Dementsprechend war der ganze Ort in heller Aufregung

Später stellte sich jedoch heraus, dass das Datum nicht stimmt und Garibaldi erst am 9.Mai 1860 in Marsala eingetroffen ist.

Die Bevölkerung wollte jedoch den Namen behalten um an die Euphorie zu erinnern, die an diesem Tag in Taormina herrschte.


Hoch über der Piazza Piazza IX. April thront die aus arabischen oder römischen Zeiten stammende Burg Castello Saraceno, auf einer Höhe von ca. 400 m über Meerspiegel.

Die Sicht von dort oben soll phantastisch und bis nach Medina und das Italienische Festland sein.

Den etwas beschwerlichen Aufstieg auf diese Höhe haben wir uns jedoch erspart.

Die Piazza IX. April ist umsäumt mit eine Reihe Cafés und Restaurants, unteranderem das bekannte Café Wunderbar. Dieses wird wegen den hohen Preis verglichen mit dem Café Florian in Venedig. Wie in Venedig haben wir hier ein Cappuccino getrunken, jedoch erheblich billiger wie im Florian in Venedig.

Das Café Wunderbar liegt direkt neben der barocke Kirche San Giuseppe.


San Giuseppe

Die Kirche San Giuseppe wurde im 17. Jahrhunderts im Barockstil erbaut. In ihrer Fassade befindet sich ein großes Portal aus verschiedenfarbigem Marmor. Die Kirche ist durch dieses Portal sowie durch zwei kleinere Seitentüren zugänglich.

Die Kirche war früher Sitz der Bruderschaft zum Troste armer Seelen im Fegefeuer. Sowohl in der Fassade als auch im Kircheninneren sieht man immer wieder kleinere Darstellungen menschlicher Figuren, von Flammen umzingelt. Sie symbolisieren die Reinigung von Sünden im Fegefeuer. Der Kirchengrundriss besteht aus einem Haupt- und einem Querschiff mit Kuppel. Ein Fresko zeigt San Giovanni Bosco zwischen Madonna und Jesuskind.

San Giuseppe, oben auf dem Berg das Castello Saraceno

Auf dem Platz (Bild oben) steht ein 1635 erbauter Barockbrunnen mit zwei übereinander liegenden Wasserbecken. Darüber thront eine Figur, die Centauressa, sie ähnelt den griechischen Kentauren. Der Stierkörper symbolisiert den Berg Monte Tauro, der Frauenkörper mit Zepter und Erdkugel die Stadt Tauromenion.

Die Centauressa (Bild links) ist das offizielle Wahrzeichen der Stadt und wird auch im Stadtwappen von Taormina dargestellt.

Auf der Piazza IX. April steht auch noch diese weitere Kirche, die jedoch nicht mehr als Kirche genutzt wird, sondern eine öffentliche Bibliothek ist. (Bild unten)


Das berauschende von der Piazza IX. April ist der einmalige Ausblick



Porta Catania

Durch das Tor Porta Catania gelangten wir in die berühmte Einkaufstraße Corso Umberto.


Corso Umberto

Der Corso Umberto, den wir entlang flanieren sind, zieht sich komplett durch die Altstadt, gesäumt von schönen Stadtpalazzi, Boutiquen, Eisdielen und Geschäften

Rechts links von der Corso Umberto ermöglichen keine Gassen einmalige schöne Ausblicken.


Antikes Theater Taormina – schönste Bühne der Welt

Etwas abseits vom Zentrum Taorminas und etwas bergauf, oberhalb auf einem Felsplateau des Monte Tauro, in einer beeindruckenden Landschaft, liegt das griechische Theater.

Man vermutet, dass die Fundamente des Theaters zur Zeit der griechischen Herrschaft stammen und später im 2. Jahrhundert n. Chr. von den Römern weiter ausgebaut wurde. Doch Experten sind sich nicht ganz einig, ob es griechischen oder römischen Ursprungs ist. Diese Debatten enden jedoch, wenn man beachtet, dass Tauromenion, wie damals jede griechische Stadt, sein eigenes Theater hatte. Ein weiterer Beweis für den griechischen Ursprung des Theaters sind die Gesteinsblöcke (siehe nachstehend).

Vorgängerbau wurde von Griechen im 3. Jahrhundert v. Chr. als Theater zur Aufführung von Schauspielen errichtet. Daher wird auch die heutige Anlage häufig als Teatro Greco bezeichnet.

Im 2. Jahrhundert v. Chr. entstand darüber ein römischer Bau. Er wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. in eine Arena umgebaut. Dabei wurde der Zuschauerraum noch einmal erheblich erweitert. Danach fanden dort nur noch Gladiatoren- und Tierkämpfe statt.


Nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches verfiel das Theater und wurde durch Kriege beschädigt. Im 19. Jahrhundert wurde das Bühnengebäude teilweise rekonstruiert. Die Marmorsäulen wurden zwischen 1835 und 1840 aufgestellt. 2017 diente das Theater als Kulisse zum Gruppenbild der Teilnehmer des Gipfeltreffens der G7 Staaten 2017.


Goethe besuchte das Theater 1787 und beschrieb dieses in seiner „Italienischen Reise„, aus der uns unsere Reiseleiterin währen der Busfahrt vortrug:

Wenn man die Höhe der Felsenwände erstiegen hat, welche unfern des Meeresstrandes in die Höhe steilen, findet man zwei Gipfel durch ein Halbrund verbunden. Was dies auch von Natur für eine Gestalt gehabt haben mag, die Kunst hat nachgeholfen und daraus den amphitheatralischen Halbzirkel für Zuschauer gebildet; Mauern und andere Angebäude von Ziegelsteinen, sich anschließend, supplierten die nötigen Gänge und Hallen. Am Fuße des stufenartigen Halbzirkels erbaute man die Szene quer vor, verband dadurch die beiden Felsen und vollendete das ungeheuerste Natur- und Kunstwerk. Setzt man sich nun dahin, wo ehemals die obersten Zuschauer saßen, so muß man gestehen, daß wohl nie ein Publikum im Theater solche Gegenstände vor sich gehabt. Rechts zur Seite auf höheren Felsen erheben sich Kastelle, weiter unten liegt die Stadt… Nun sieht man an dem ganzen langen Gebirgsrücken des Ätna hin, links das Meerufer bis nach Catania, ja Syrakus; dann schließt der ungeheure, dampfende Feuerberg das weite, breite Bild, aber nicht schrecklich, denn die mildernde Atmosphäre zeigt ihn entfernter und sanfter, als er ist.“


Nach heute finden hier hochkarätige Theater- und Musikveranstaltungen statt.

Während unserem Besuch fanden gerade Bühnenarbeiten statt.(Bilder unten)

Hiermit endet unsere 8 tätige Studienreise durch Sizilien.

Am anderem Tage in der Frühe ging der Flieger von Catania Richtung Heimat.

Ein Gedanke zu „Das berauschende Taormina“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner