„Venedig des Ostens“

Nach einem Tag Seefahrt von Malta, hat unser Schiff in Griechenland, vor Chania auf Kreta, angelegt.

Vom Schiff bot sich ein toller Blick auf den Hafen, den Ort und das Gebirge Lefka Ori im Hintergrund. Das Gebirge ist das größte Gebirge auf Kreta und werden als die „Weißen Berge von Kreta“ bezeichnet.

Chania ist ein relativ kleiner Ort und wir haben daher hier keine Führung gebucht und versucht, den Ort auf eigene Faust zu erkunden.

Während unserer Schifffahrt von Malta nach Griechenland haben wir eine Zeitgrenze überschritten und hätten unsere Uhren eine Stunde vorstellen müssen. Unsere Handy’s hat die Uhrzeit automatisch umgestellt, jedoch unsere Armbanduhren nicht. Hierdurch sind wir erst um 11 Uhr Ortszeit von Bord gegangen und die Temperatur betrug bereit ca. 29 Grad. Uns bereits etwas zu warm, sodass wir unseren Spaziergang durch Chania etwas kürzen machen werden.


Leuchtturm von Chania

An der Hafeneinfahrt Chania grüßt der historischer Leuchturm von Chania .

Der 200 Jahre alte Leuchtturm ist noch heute in Betrieb und ist das Wahrzeichen der Stadt Chania .

Noch heute soll der Leuchtturm nicht mit Strom, sondern mit Fackeln betrieben werden. Das Licht des „Lighthouse“ bzw „Faros“ von Chania soll man bei gutem Wetter auf dem Meer dennoch mehr als 10 Kilometer weit sehen. Dieses konnten wir bei unserem Tagesausflug selbstverständlich nicht sehen.

Über der Kaimauer wehte ein leichter Wind und es war angenehm kühl und wir sind über den Laufsteg zum Turm gewandert.

Von dort hatten wir zur einer Seite einen Blick auf das glitzernde Meer, zur anderen Seite und zum venezianischem Harfen.

Kaimauer als Laufsteg zum Leuchtturm

Google Maps Chania


Hassan Pascha Moschee

Bei unserem weiteren Spaziergang am venezianischen Hafen fiel uns dieses etwas eigentümliche Gebäude auf, das einer Mosche ähnelt, an der jedoch etwas fehlte.

Es handelt sich hier zwar um eine historische, ehemalige osmanische Moschee, die jedoch keine Moschee mehr ist. Durch den nach 1923 erfolgten Bevölkerungsaustausch und Zwangsumsiedlungen zwischen Griechenland und der Türkei nach dem Zweitem Weltkrieg und dem folgenden Türkischen-Griechisch Krieg, wurde das Gebäude als Moschee in dem danach überwiegend griechisch orthodoxem Chania nicht mehr benötigt und die Minarette entfernt.


Church of Agios Nikolaos

Bei unserem Spaziergang durch die Altstadt kamen wir an dieser Kirche vorbei. Dieses ist ein Zeugnis der wechselseitigen osmanischer/griechischer Geschichte von Chania und Kreta.

Die Nikolauskirche gehörte ursprünglich zu einem  römisch-katholischen Kloster der Venezianer. In venezianischen Darstellungen des Klosters hatte dieser Kirche zwei Glockentürme, von denen heute nur einer erhalten ist.

Nach der Eroberung Kretas durch Osmanen, wurde die Kirche eine Moschee. Das Gebäude erhielt anstelle eines Glockenturms ein Minarett und wurde die Hauptmoschee der Stadt. Das Minarett war mit einem kegelförmigen Dach (Bleistiftspitze) aus Metall mit Bleiplatten ausgekleidet und war mit 40 Metern das höchste Minarett der Stadt.

Nach der Umwandlung der Moschee 1918 in eine griechisch-orthodoxe Kirche wurde das Minarett nicht abgerissen und hat jedoch kein Kegeldach mehr und deshalb nur noch eine Höhe von 34 Metern. Später 1950 wurde der Kirchturm modern, im griechischem Stiel wiederaufgebaut.


Wie in den griechischen orthodoxen Kirchen üblich, ist auch diese Kirche sehr prunkvoll ausgestattet.


Kretische Freiheitsliebe –

Die Kreter sind bekannt für Ihre Freiheitsliebe, was wir in Chania sehen konnte.

Auf dem Marktplatz Chania steht das Denkmal des griechischem Freiheitskämpfer Anagnostis Mantakasc, der in Chania geboren wurde.

Anagnostis Mantakasc nahm von 1912 bis 1913 an den Balkankriegen, am Ersten Weltkrieg und von 1919 bis 1922 am Griechisch-türkischen Krieg teil. 1924 beteiligte er sich am Sturz von König Georg II. und stieg infolgedessen zum Generalmajor auf.

Im Zweiten Weltkrieg war er im griechischen Widerstand auf Kreta gegen die deutschen Besatzer.



Deutsche Besatzung auf Kreta.

Von 1941 bis 1945 hielten danach deutsche Truppen Kreta besetzt, und hinterließen eine blutige Spur des Terrors.

In einem Ort auf Kreta ermordeten deutsche Soldaten alle männliche Einwohner, in einem anderen Ort über 500 Frauen und Kinder.

Erinnert habe ich bei meinem Besuch in Chania, an meine Bundeswehrzeit vor vielen Jahren. Damals mussten wir noch das furchtbare militaristische Lied „Auf Kreta bei Sturm und Regen“ singen, das später bei der Bundeswehr verboten wurde.


Chania ein bezaubernder Ort.

Der bezaubernde Ort ließ meine Gedanken an die Vergangenheit bald vergessen und haben diesen, mit den netten kleinen Geschäften und Lokalen genossen.

Nach ca. 3 1/2 Stunden Spaziergang durch Chania sind wir zum Schiff zurückgekehrt, da es uns zu warm war.


Fazit vom Besuch in Chania und Kreta:

Ein sehr schöner Ort, jedoch wie üblich auf einer Kreuzfahrt ist die Zeit zu kurz, um einen Ort oder eine Gegend etwas genauer zu erkunden und zu erleben.

Von Kreta haben wir daher leider nicht viel gesehen und um 19.00 Uhr legte unser Schiff bereits nach Bodrum, in der Türkei, ab.

Vielleicht kommen wir noch einmal nach Kreta.

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