Bei unser Ankunft per Schiff in der Nacht bot sich ein imposanter Blick auf die Stadt.
Die Hafenstadt liegt in einem schmalen Landstrich zwischen der Adriaküste und dem Karst an der Grenze zu Slowenien.
Triest war nach dem Zweiten Weltkrieg alliierte Besatzungszone, danach ein neutraler Freistaat, später Teil von Jugoslawien. Seit 1963 ist es die Hauptstadt der autonomen italienischen Region Friaul-Julisch Venetien.
In einem längeren Spaziergang haben wir zunächst die Stadt erkundet.
In der Stadt sind heute noch die Einflüsse von Österreich-Ungarn deutlich zu erkennen und die Stadt ist eine italienische Stadt mit Wiener Charme.
Triest die Kaffeehauptstadt
Die Tradition der Habsburger-Monarchie mischt sich hier mit der multi-kulturellen Hafenstadt. Maria Theresia ließ im 18. Jahrhundert Triest zu einer der wichtigsten Handelszentren der Monarchie werden und Triest wurde einer der größten Kaffeehandelsplätze. Die wichtigste Kaffeerösterei Hausbrandt wurde 1892 hier gegründet.
In Triest gibt es eine Vielzahl Kaffeehäuser im Wiener Kaffeehausstil.
Selbstverständlich haben wir das historische Caffè degli Specchi in der Piazza dell’Unità d’Italia besucht.
Am Eingang wurden wir von einer netten livrierten Dame empfangen und gefragt: „Caffè al banco ?“.
Zum Glück wussten wir, was die Empfangsdame meinte und haben uns für einen Platz auf der Terrasse mit Blick auf die Piazza dell’Unità d’Italia entschieden und wurden auch dort platziert.
Den richtigen Kaffee in Triest zu bestellen, erfordert normal etwas Insider Wissen:
Was sonst in Italien ein Caffè, also ein Espresso ist, ist in Triest un nero, für ganz Eingeweihte gibt es auch un nero in b, einen Espresso in bicchiere, also im Glas. Ein Cappuccino ist un caffelatte und ein Macchiato einfach un capo, auch in b zu bekommen.
Die Getränkekarte (rechts) die uns jedoch im Caffè degli Specchi gereicht wurde, war uns durch unsere verschiedenen Italienbesuche einigermaßen verständlich und die Preise im Vergleich zum Café FLORIAN in Venedig sehr günstig.
Judenviertel Ghetto Ebraico
Bei unserem Spazierung durch die Altstadt ging es auch durch das alte Judenvirtel.
Die jüdische Geschichte in Triest reicht weit in die Vergangenheit.
Das Judenvirtel wurde 1696 von Leopold I. von Habsburg per kaiserlichem Erlass gegründet.
Das Ghetto ist von einer hohen Mauer mit drei Eingangstüren umgeben, die zu der Zeit, Tag und Nacht von christlichen Wachen bewacht wurden.
Piazza dell’Unità d’Italia
Auf der Piazza befindet sich der Palazzo del Comune, d.h. das Rathaus von Triest.
Die Piazza dell’Unità d’Italia (Platz der Einheit Italiens) ist der Hauptplatz von Triest und liegt einseitig direkt an der Adria. Als größter Platz der Stadt wird er auch als „Piazza Grande“ bezeichnet und ist einer der schönsten Plätze südlich der Alpen.
Auf der Piazza dell‘ Unita Italia steht der Brunnen „Fontana Quattro dei Continenti“. Der Brunnen wurde 1750 geplant und stellt die 4 Kontinente da, die zu diesem Zeitpunkt bekannt sind.
Teatro Giuseppe Verdi
Das Teatro Giuseppe Verdi ist das größte Opernhaus in Triest und das meistbesuchte Opernhaus in Italiens und das einzige Opernhaus in Italien in dem jährlich ein Operettenfestival veranstaltet wird.
Das zwischen 1798 und 1801 erbaute Opernhaus hieß ursprünglich Teatro Grande und 1861 in Teatro Comunale. Nach dem Tod von Giuseppe Verdi wurde das Opernhaus umbenannt in Teatro Giuseppe Verdi.
Teatro Romano di Trieste
Das Teatro Romano di Trieste (auch Teatro Tergestino) ist die Ruine eines römischen Theaters in der Innenstadt von Triest. Früher lag das Theater von 568 direkt am Hafen. Durch Anspülung von Sand am Hafen und Erweiterung der Stadt, liegt das historische Theater jetzt in der Innenstadt und wurde erst 1938 wiederentdeckt. Mussolini ließ daraufhin ein ganzes Wohnviertel in der Altstadt abreißen. Durch die Freilegung der römischen Ruinen sollte die Zugehörigkeit von Triest zum römischen Reich und somit zu Italien unter Beweis gestellt werden. Im Juli jeden Jahres dient das Teatro jetzt noch als Schauplatz eines Festival.
Piazza della Borsa
Das 1806 im Stil eines griechischen Tempels erbauter ehemaliger Börsenpalast ist heute Sitz der Handelskammer von Triest.
Kathedrale
Die Kathedrale San Giusto ist eines der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt und die Bischofskirche von Triest.
Kathedrale San Giusto
Die Fensterrosette aus dem 14. Jahrhundert ist sowohl von außen als auch von innen gesehen einmalig.
Die mittelalterliche Kathedrale wurde einst auf der Basis von zwei kleinen Kirchen errichtet, wenige Meter unterhalb liegt das Lapidarium mit dem Centograph von Johann Joachim Winckelmann, dem Erfinder der Kunstgeschichte, der 1768 in Triest ermordet wurde. Der erste berühmte Mordfall der jüngeren Stadtgeschichte inspiriert immer wieder auch Commissario Proteo Laurenti.
Commissario Laurenti ist eine deutsche Fernsehreihe, die von der ARD produziert und von 2006 bis 2009 erstmals ausgestrahlt wurde. Die Drehbücher basieren auf den Kriminalromanen von Veit Heinichen. Der von Henry Hübchen verkörperte Proteo Laurenti ist Vice Questore der Triester Kriminalpolizei und ermittelt in Mordfällen, die ihn teilweise in den Bereich der organisierten Kriminalität führen.
Link zu: Commissario Laurenti – Die Toten vom Karst
Auf dem Boden der heutigen Kathedrale befanden sich bereits zur Römerzeit ein Propylon, eine römische Basilika und vermutlich ein kapitolinischer Tempel.
Beeindrucken sind die Mosaiken in der Apsis des Mittelschiffs und der Seitenschiffe .
Das große vergoldete Mosaik in der Apsis des Mittelschiffs stellt die Krönung Marias dar. Auch die Apsis der Seitenschiffe zeigt beindruckende vergoldete Mosaiken.
Kirche San Nicoló ein griechischer Juwel in Triest!
Die direkt an der Promenade von Triest liegende griechisch-orthodoxe Kirche San Nicolo ist außen, sowohl am Tag als auch in der Nacht, eine Augenweide.
Die Kirche San Nicolo, wurde 1784 – 1787 erbaut und 1819/20 im klassizistischem Stil, d.h.die Kunst der Antike, besonders des antiken Griechenlandes nachahmen, weiter gebaut.
Innen ist die griechisch-orthodoxe Kirche reichlich vergoldet und von einer beeindruckenden Pracht.