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Kreuzfahrt östliches Mittelmeer Oktober 2023 – 1. Tag Valletta
Für uns war es das zweitem Mal, dass es von Malta auf Kreuzfahrt gingen. Dieses mal östliches Mittelmeer, mit Adria bis Triest.
Da wir bereits 4.00 Uhr in der Nacht Boarding in Hannover hatten und gegen 9.00 Uhr bereits am Hafen in Valletta sollten, haben wir ein bevorrechtigten Zugang zum Schiff gebucht, damit wir für den Anreisetag Zeit für ein intensives Besichtigungsprogramm in Valletta haben. Daraus wurde leider nichts.
Erst gegen 13.00 Uhr konnten wir uns von Grand Harbour auf auf den Weg in die Altstadt von Valletta machen.
Der Grund:
Da MSC, ein konkurrierendes Kreuzfahrunternehmen von TUI Cruises/Mein Schiff ist und sich mit einem hohen Anteil an dem Hafen von Malta beteiligt hat, konnte unser Schiff nicht an der geplanten Position, am Grand Harbour in Valletta anlegen, da ein MSC Schiff hier lag und wir mussten mit einem Pendelboot zu unserem Schiff übersetzen.1
Durch das Übersetzen mit dem Tenderboot und wieder zurück zum Grand Harbour sind uns 3-4 Stunden verloren gegangen.
Auf Grund der zeitlichen Verzögerung durch das Tendern und eine Temperatur von 32 Grad in der Mittagszeit, haben wir uns entschieden, nur einen ausgiebigen Spaziergang durch Valletta zu machen.
Unser Spaziergang durch Valletta
Wieder auf der Stadtseite am Hafenausgang von Grand Harbour, auf der Straße nach rechts, gelangten wir nach ca. 900 Meter an den uns bereits bekannten Barrakka Lift.
Barrakka Lift
Mit dem Barrakka Lift sind wir schnell und bequem vom Hafen Grand Harbour zu den Upper Barrakka Gardens und in das Stadtzentrum von Valletta gelangt.
Der Aufzug ist 58 Meter hoch und der Aufstieg dauert weniger als eine halbe Minute. Die Auffahrt kostet 1 Euro, die Abfahrt ist kostenlos.
Ob angekommen, gelangten wir oberhalb von den berühmten Salutkanonen „Saluting Battery“, die ein einmaliges Fotomotiv darstellen.
Die berühmten Salutkanonen, die „Saluting Battery“ sind wahrscheinlich die ältesten noch genutzten Salutkanonen der Welt. Seit den 1820er Jahren wurde um 12 Uhr mittags ein Schuss abgefeuert, um die exakte Zeit anzugeben, an der die Seeleute ihre Chronographen an Bord ausrichteten.
Von hier hat man einen grandiosen Blick auf eine große Festung auf der anderen Seite, das Fort St. Angelo.
Fort St. Angelo
Das Fort St. Angelo, auf der gegenüberliegenden Seite liegt in der Stadt Vittoriosa. eine der „drei Städte“ der Halbinsel, die in die Meeresbucht Grand Harbour hineinragt.
Zur anderen Seite geht der Blick nach Floriana, eine ebenfalls selbstständige Gemeinde auf Malta mit 2.516 Einwohnern. Sie liegt als Vorstadt unmittelbar südwestlich der Hauptstadt Valletta
Auch ein Blick zu unserm Schiff, dass vor Kordin liegt, dieses ist ein Industriegebiet von Malta, war von hier oben möglich.
Upper Barrakka Gardens
Von dem Aufzug gelangten wir in einen kleinen Park, den Upper Barrakka Gardens, mit wunderbaren Panorama- und Rundblick.
Die Auberge de Castille
In der Nähe der Gärten von Barraca und dem Haupteingang Valletta befindet sich die Auberge de Castille.
Bei dem sehr repräsentativem Gebäude handelt es sich ursprünglich um eine Herberge für Pilger und Reisende. Im Renaissance-Stil gebaut, sind barocken Details später hinzugefügt worden.
Die vier Säulen, die die Tür im oberen Teil der Freitreppe umrahmen, sind im 19. Jahrhundert installiert worden, da das Gebäude ein Regierungsgebäude geworden ist.
Heute ist das Gebäude der Verwaltungswohnsitz des Premierministers von Malta und ist nicht zu besichtigen.
Vor dem Auberg De Castille steht diese Statue, die den ersten Ministerpräsident von Malta Dom Mintoff darstellt.
Geschichte Maltas
In vergangenen Jahrtausenden war Malta Bestandteil verschiedener Reiche. Nach Punier, Römer, Araber, Einfluss verschiedener europäischer Herrscherhäuser, ließen sich 1530 der Johanniterorden hier nieder, der sich seitdem Malteserorden nennt.
1565 haben die Ordensritter das zahlenmäßig weit überlegene osmanische Reich nach drei Monaten vertrieben. Diese Niederlage war ein herber Schlag gegen die Osmanen und gilt bis heute als größter militärischer Erfolg der Malteser. Nach dem Sieg über die Osmanen wurde unterhalb von Forts St. Emo eine neue Hauptstadt gebaut und diese nach dem Namen des damaligen Großmeister, Jean de la Valetta, Valletta genannt.
Der Malteserorden, im Kampf gegen das islamische/osmanische Reich, prägte das architektonische Bild der Insel, besonders Valletta, nachhaltig bis in die heutige Zeit.
Der Bau der mächtigen Festungsanlagen von Valletta, sowie Grand Harbour, Fort St. Elmo, sowie Mdina, wurden nach heftigen Angriffen und Belagerungen durch die Osmanen, von den Ordensrittern veranlasst.
1565 haben die Ordensritter das zahlenmäßig weit überlegene osmanische nach drei Monaten vertrieben. Diese Niederlage war ein herber Schlag gegen die Osmanen und gilt bis heute als größter militärischer Erfolg der Malteser. Nach dem Sieg über die Osmanen wurde unterhalb von Forts St. Emo eine neue Hauptstadt gebaut und diese nach dem Namen des damaligen Großmeiste, Jean de la Valetta, Valletta genannt.
Malta politisch heute
Malta ist eine parlamentarische Demokratie, in der das Parlament aus einer Kammer besteht: dem Repräsentantenhaus. Das Parlament wählt nach Vorschlag des Premierministers den Präsidenten, der für fünf Jahre Maltas verfassungsmäßiges Staatsoberhaupt ist.
Aktuell ist das George Vella, der seit April 2019 im Amt ist. Der Regierungssitz liegt in der Hauptstadt Valletta. Aktuell sitzen in Maltas Parlament 67 Abgeordnete, die in allgemeiner Wahl 2017 ins Parlament gewählt wurden und 2022 ihre fünfjährige Amtszeit erreicht haben.
Maltas Parteienlandschaft ist stark von den zwei größten Parteien geprägt. Es gibt die konservativ-christdemokratische Partei Partit Nazzjonalista (PN) – eine konservativ-christdemokratische Partei, die sich bereits 1880 gegründet hat. Der aktuelle Parteivorsitzende ist Bernard Grech.
Die zweite große Volkspartei ist die sozialdemokratische Partei Partit Laburista (PL), die 1921 gegründet wurde. Der Parteivorsitzende ist Robert Abela. Nach fünfzehn Jahren, in denen die PN regierte, haben die Sozialdemokraten 2013 mit 54,8 Prozent die Mehrheit im Parlament erreicht.
Allerdings steht die Labourpartei auch im Mittelpunkt eines Korruptionsskandals, der von der im Oktober 2017 ermordeten Journalistin Daphne Caruana Galizia aufgedeckt worden war.
Der Mord an Caruana Galizia hat eine schwere politische Krise in Malta ausgelöst. Eine Gedächtnisstätte an die ermordete Caruana Galizia in Valletta, erinnerte uns daran, wie brisant die politische Situation auf Malta noch heute ist.
Den Mord an der Enthüllungsjournalistin haben zwei Brüder als Auftragsmörder gestanden und wurden auch verurteilt. Die Hintermänner wurden jedoch bis heute noch nicht gefunden.
In Fall der ermordet Journalisten musste Regierungschef Joseph Muscat 2020 zurücktreten. Muscats Parteikollege Abela übernahm daraufhin das Amt des Premierministers und wurde 2022 wieder gewählt.
Die Parteienlandschaft Maltas wird traditionell, wie in Großbritannien, von zwei Parteien dominiert: der sozialdemokratischen Partit Laburista (2022: 55,11%) und der christdemokratischen Partit Nazzjonalista (2022: 41,74%). Die grüne Partei ADPD als drittstärkste Kraft blieb bei den Parlamentswahlen im März 2022 mit 1,61% ohne Mandat.
Seit 2004 ist Maltas Mitglied der EU ist jedoch nicht Mitglied der NATO und geht daher häufig von Europa eigenwillige Wege wie zum Beispiel in der Vergangenheit nach zur Diktatur in Libyen.
Durch Steuervorteile werden Ausländer nach Malta gelockt und Russen können nach einer entsprechenden Zahlung Bürger von Malta und somit Bürger von Europa werden, und sich in Europa frei bewegen. Importverbote der EU können so umgangen und illegales Geld gewaschen werden.
Die Ermordung der Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia steht in diesem Zusammenhang und vieles wird daher vermutlich von maßgeblichen Personen verhindert.
Valletta die neue Hauptstadt von Malta
Ab 1571 ist Valletta die Hauptstadt von Malta. Zuvor war es Mdina (Zum Blog Teil Mdina klick hier), im innerem von Malta, die Hauptstadt
Valletta hat zwar nur 15.000 Einwohner, ist jedoch mit etwa 25 umgebenden Städten und Gemeinden praktisch nahtlos zusammengewachsen. Im Ballungsraum Valletta wohnen daher ca.150.000 Einwohner, ca. 1/3 der Bevölkerung von Malta.
Valletta ist die größte befestigte Stadt Europas. Vom Schiff aus dominiert der Anblick der mächtigen Mauern.
Die ummauerte Stadt Valletta wurde im 16. Jahrhundert von dem katholischen Johanniterorden auf einer Halbinsel gegründet.
Der Grundstein von Valletta wurde von dem damaligen Großmeisters Jean Parisot de la Vallette gelegt, von dem die Stadt den Namen Valletta sein Namen hat.
Im Auftrag des Großmeisters plante der damals berühmte Architekt Laparelli, abweichend von der herkömmlichen Bauweise mittelalterlicher Städte in der damaligen Zeit, die Stadt in einem Rastersystem.
Dieses 1571 neue System ist heute im Städtebau sehr aktuell und sorgte schon damals für eine ausreichende Luftzirkulation in der Stadt, wodurch das Leben dort während der heißen Sommermonate erträglicher wurde. Dieses haben wir an diesem, für uns sehr warmen Tag in Valletta gemerkt. Trotz 32 Grad Hitze am Grand Harbour, war es in den Straßen der Altstadt angenehm kühl.
Republik Street
Die Triq Lr Repubblika oder Republik Street ist in Valletta die Hauptstraße
An dieser befinden sich einige für Malta wichtigen Gebäude, unter anderem das Gerichtsgebäude. Dieses wurde zwischen 1965 und 1971 im neoklassizistischen Stil an der Stelle der Auberge d’Auvergne erbaut, die im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe zerstört worden war.
Aus der Zeit seiner britischen Kolonisation hat Malta die Vorliebe für Tee beibehalten. An der Republic Street befindet sich seit 1837 das Cordina-Café in dem seit der Epoche traditioneller Service und süße britische Spezialitäten angeboten werden.
Die Republik Street war bei unserem Besuch mit Menschen überfüllt., sodass wir auf Nebenstraßen und Seitengassen ausgewichen sind.
Ruhige und gemütliche Seitenstraßen und Gaststätten luden zum Verweilen und Genießen ein.
Balkone auf Malta
Bei unserem Spaziergang in Valletta fielen uns besonders die wunderschönen bunten Balkone auf. Diese sind ein Erbe der arabischen Zeit Maltas. Es sind geschützte Logenplätze, von denen sich die muslemischen Frauen, hinter Vorhängen, das Leben auf der Straße beobachten konnten. Sie waren in arabischen Zeiten dazu bestimmt, die Frauen vor neugierigen Blicken zu bewahren, ihnen aber den Blick auf die Straße zu ermöglichen. Auch in der späteren christlichen Zeit wurden weiter schöne Balkone an fast jedes Haus gebaut.
Seit 1996 gibt es ein Subventionsprogramm auf Malta, um die Balkone als Kulturerbe zu erhalten.
Abend an Bord vor Valletta
Übermüdet zurück an Bord
Da wir um 4 Uhr bereits Boarding am Flughafen in Hannover hatten und 2 Stunden vorher am Flughafen sein mussten, haben wir in der Nacht fast nicht geschlafen und sind daher übermüdet bereits gegen 17 Uhr zum Schiff zurückgekehrt. Hätten gerne in Valletta gerne länger verweilt.
Um 18 Uhr sind wir auf dem Schiff im Restaurant Atlantik-Meditiran zum Essen gegangen.
Mussten hier jedoch feststellen, dass TUI-CRUISES im Vergleich zu unserer ersten Kreuzfahrt 2018 in Punkto Auswahl und Qualität im Atlantik schlechter geworden ist und nicht auf dem Niveau von früher und versucht zusätzlich bei Speisen usw. abzukassieren.
Für dieses Steak musste ich im Atlantik-Meditiran an diesem Abend zuzahlen. Bei unserer letzten Kreuzfahrt 2018 war in dem Bedienrestaurant Atlantik alles inkludiert. Das Steak war sehr gut gebraten und lecker. TUI will vermutlich versuchen, die Verluste aus der Corona Pandemie so wieder reinzuholen.
Vor dem Ablegen in Nacht bot sich von unserem Balkon noch ein imposanter Blick auf Malte und Valletta.
In einer Woche sind wir wieder auf Malta. Werden uns dann Mdina und Mosta ansehen.
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